Kirche Hohe
Zur Entstehungsgeschichte:
Die Kirche ist ein romanischer Bau aus dem 13. Jahrhundert mit baulichen Veränderungen aus unterschiedlichen Zeiten. Die kleinen romanischen Fenster wurden 1889 zur jetzigen Form vergrößert. Der Eingang zur Kirche wurde in den Turm verlegt, die vorhandenen Seitentüren vermauert.
An der westlichen Turmseite befindet sich ein Stein mit der Jahreszahl 1617. 1977 wurden umfangreiche Bausicherungsarbeiten an der Kirche durchgeführt, um ihre Standsicherheit zu verbessern. Aus dieser Zeit stammen die vorher nicht vorhandenen Außenstützen.
Weil wiederrum Probleme mit der Statik auftraten, wurden 2011/12 in den Seitenmauern Anker eingezogen und der Bogen in der Mitte des Kirchenschiffes stabilisiert. Außerdem ist der gesamte Dachstuhl erneuert worden und die Kirche hat einen neuen Innenanstrich bekommen.
Architektur der Kirche
Die Kirche besteht aus einem Schiff mit östlich angefügtem Altarraum und westlich vorgesetzten Turm. Das Kircheninnere enthält drei Kreuzgewölbe. Ähnliche Kirchen befinden sich in der näheren Umgebung in Ottenstein (Friedhofskapelle Hattensen) und Heyen, baulich später veränderte Kirchen in Nieder- und Oberbörry.
Inneneinrichtung der Kirche
Der mittelalterliche Altartisch ist oben mit einer Sandsteinplatte mit einer Reliquiengruft abgeschlossen. Der Altaraufsatz mit einer Abendmahlsdarstellung stammt aus dem 17. Jahrhundert (vor 1680) und ist von Bernhard Woldmate aus Hameln gemalt worden, mit dessen Bildern auch weitere Kirchen in der Umgebung ausgestaltet worden sind.
Auf dem Altar befindet sich ein eichenes Lesepult aus dem Jahr 1679, gestiftet von „cordt warnecken“.
Der Taufstein ist das älteste Ausstattungsstück. Aus einem Sandsteinblock gearbeitet trägt er eine umlaufende frühe gotische Majuskel-Inschrift (vermutlich Anfang 13. Jh.): SEPTEM S(VN)T EA QV(AE) FACIVNT PECCATA REMIT(TI) FACTA IN EA SVNT D(E)O. Übersetzen könnte man die Inschrift mit: `Sieben (Gaben) sind es, die bewirken, dass die Sünden (in der Taufe) vergeben werden. Denn sie sind in Gott getan.´
Später wurde der Taufstein als Untersatz für die spätgotische Kanzel (16. Jh.) benutzt. Seit 1933 findet er aber wieder Verwendung als Taufstein.
Der Schalldeckel über der Kanzel stammt aus dem Jahr 1699.
Das Kruzifix unter der rechten Empore stammt von einem neugotischen Altaraufsatz (um 1890), der Altaraufsatz selber befindet sich im Andachtsraum des früheren Pfarrhauses in Hohe.
Im Eingangsbereich ist hinter der Glastür eine Grabplatte aufgestellt, die an Pastor Dünnhaupt erinnert, der in Hohe 1678-1691 amtierte und aus Bodenwerder stammte.
In der Turmhalle befindet sich Gedenktafeln für die Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges, außerdem neben der Eingangstür eine Tafel mit den Namen aller bisher in der Kirchengemeinde Hohe tätigen Pastoren.
Zur Inneneinrichtung der Kirche gehört seit langem ein Kronleuchter. Er wurde in den Kriegsjahren abgebaut und ist daraufhin abhanden gekommen.
Anfang der 50er Jahre hat Lina Leweke aus Brökeln einen neuen Leuchter für die Kirche gestiftet. Dieser war im Laufe der Jahrzehnte dunkel angelaufen, etliche Teile waren schadhaft und gerissen. Mit Hilfe der Stiftung der Kirchengemeinde und mit Spenden aus der Gemeinde konnte der Leuchter Ende 2012 repariert, gereinigt und mit einer Schutzlackierung versehen werden, sodass er nun wieder ein Schmuckstück des Kirchenraumes ist.
Die Orgel wurde 1899 von der Firma Faber & Söhne aus Salzhemmendorf erbaut, 1917 und 1956 wurden Register ergänzt bzw. verändert. 1994 wurde die Orgel restauriert.