Immanuel-Kirche Hehlen
tägliche Öffnungszeiten der Kirche:
April - Oktober: 9 - 17 Uhr
November - März: 10 - 16 Uhr
zu geöffneten Kirchen s.a. unter: www.offene-kirchen.de
Kleiner Kirchenführer der Immanuel-Kirche zu Hehlen
Zur Entstehungsgeschichte:
Der jetzige Kirchenbau entstand in den Jahren 1697-1699 auf dem Platz einer älteren Kirche. Friedrich Achatz von der Schulenburg (1647-1701) stellte die Mittel für den Bau zur Verfügung, die Mitglieder der Gemeinde leisteten Hand- und Spanndienste. Erbaut wurde die Barock-Kirche nach einem Entwurf des herzoglichen Landesbaumeisters Hermann Korb (1656-1735).
Zur Architektur:
Die Kirche ist eine der frühesten protestantischen Zentralraumkirchen Deutschlands. Die älteste Zentralraumkirche nördlich der Alpen ist der Dom zu Aachen (798), die wohl bekannteste die Frauenkirche in Dresden (1726).
Der Grundriss der Kirche ist ein gestrecktes Achteck. Das äußere Bild der Kirche wird bestimmt durch zwei Türme mit welschen Hauben an der östlichen und westlichen Schmalseite der Kirche. Der westliche Treppenturm ist der Zugang für die Gemeinde und enthält den Aufgang zu den Gemeindeemporen. Er ist der Glockenturm der Kirche. Der östliche Treppenturm war der Zugang für die Patronatsfamilie, heute ist er Zugang zur Sakristei und Aufgang zur Kanzel und zur Orgel. Er ist der Uhrenturm der Kirche. In seinem Sockelgeschoss ist eine Gruft, in der Mitglieder der Familie von der Schulenburg (Patrone der Kirchengemeinde von 1753-1957) beigesetzt sind. Der vordere Giebel der Kirche trägt das Wappen der Familie von der Schulenburg und Jahreszahlen zum Kirchen-bau.
Der Innenraum der Kirche nimmt die achteckige Außenform auf und ist ebenfalls als langgestrecktes Achteck gestaltet, eine typisch protestantische Predigtkirche, in der der Prediger inmitten seiner Gemeinde steht.
2007/08 wurde die Kirche umfassend instandgesetzt.
Die Inneneinrichtung:
Innenraumgestaltung und Farbgebung orientieren sich an den Vorgaben aus der Erbauungszeit. Der Kanzelaltar ist seitlich mit Intarsienarbeiten versehen, die aber z.T. durch Säulen verdeckt sind.
Rechts und links vom Altar sind in Höhe der ersten Empore Epitaphe des Stifterehepaares ange-bracht, Achatz v.d. Schulenburg und seine Gemahlin Margaretha Gertrud.
Links unter der Empore das Bildnis von Andreas Hagenbusch, der als vierter Pastor nach der Reformation 1659-93 in Hehlen amtierte. Pastor zur Zeit des Kirchbaues war Johannes Oetting (in Hehlen 1693-1748). In seine Zeit fällt auch der 1705 abgeschlossene Bau des in Verlängerung der Kirche liegenden Pfarrhauses. Das älteste Haus auf dem Kirchen- und Pfarrgelände ist das Kantorhaus (direkt gegenüber der Eingangsseite der Kirche), die erste Schule in Hehlen und 1685 erbaut. Der Kristallkronleuchter ist aus der Zeit 1790/1800. Ein Geschenk der Patronatsfamilie an die Kirchengemeinde.
Das Renaissance-Taufbecken stammt aus der Klosterkirche Kemnade und befindet sich seit 1975
in der Immanuel-Kirche. 1979 hat die Kirche eine
neue Orgel erhalten, erbaut von Orgelbauer Frerichs (Göttingen).
Im Erdgeschoss beider Türme befindet sich eine
kleine Sammlung von Steinmetzarbeiten aus verschiedenen Jahrhunderten; zwei Sühnesteine
aus dem 13. und 14. Jh. und Grabsteine aus dem
17. und. 18. Jh.